Wie bewusst gesetzte Patina verbinden sich farbige Flächen zu einem großen, abstrakten Ganzen. Es entstehen Landschaften aus Farbsedimenten, mal mit Verve gespachtelt, mal behutsam gepinselt. Daneben zarte Porträts von feingliedrigen Frauen mit kastigen Schultern in leuchtenden, kontrastreichen Farben. Und immer wieder: Muster, Wiederholungen, florale Elemente, die wie Kletterpflanzen den Leinwänden Halt zu geben scheinen. Ob abstrakt oder figürlich, die Kunst der gebürtigen Südkoreanerin Jazz Mang ist immer eins: expressiv.
Jazz Mang ist in Südkorea geboren und lebt seit Ihrer Kindheit in Berlin. Mit Anfang 20 ist Jazz klar, dass ihr Weg ein kreativer sein wird. Während sie noch ihre Mappe für die Hochschule für Bildende Künste Dresden zusammenstellt, bewirbt sie sich an der Mephisto Maskenbildnerschule in Berlin. Überraschend schnell kommt die Zusage. Jazz geht seitdem ihren Weg durch die Modewelt an der Seite nationaler und internationaler Stars, denen sie mit ihrer Arbeit hilft ihre Persönlichkeit noch kontrastierter auszudrücken. Als Maskenbildnerin denkt Jazz sehr konzeptionell, arbeitet eng mit Art Direktor:innen zusammen und erschafft aus einer Vision komplette Looks.
Die Malerei lässt sie in all den Jahren nie los. Laufend sucht Jazz nach ihrem persönlichen künstlerischen Ausdruck, experimentiert und verfeinert. Mit der Zeit hat sie ihre individuelle Bildsprache gefunden: Ausdrucksvoll und prägnant verbindet sie in harmonisch kontrastierenden Farben schier zufällig gesetzte Kleckse, die zu floralen Mustern werden. Kalligraphische Elemente kombiniert sie mit Porträts von Frauen, die in ihrer Fragilität eine feminine Stärke ausstrahlen.
In ihrer aktuellen, äußerst experimentellen Phase, die in der GE59 zu erleben ist, entstehen sehr variantenreiche Werke mit abstrakten über grafische bis zu blumigen Elementen, die auch miteinander kombiniert werden und verschmelzen.
Fotos von der Vernissage: Lisa Plesiutschnig