Die raumgreifende Installation »60 MBSL« reflektiert die Wahrnehmung von Licht und Umgebung unter der Wasseroberfläche. Sie verbildlicht die Arbeitsweise des Künstlers und Designers Henrik Hjort und seines Studios bueropiot, dessen Gestaltung von Objekten stets einer experimentellen Suche nach Ästhetik entspringt.
In 60 Metern Tiefe unter dem Meeresspiegel verliert sich das für menschliche Augen wahrnehmbare Licht. Das Wasser absorbiert die Farben, eine nach der anderen. Zuerst erlischt das Rot, zuletzt das Blau.
In der Tiefsee beginnen die Lebewesen schließlich ihr eigenes Licht zu produzieren. Ein hypnotisches Licht, das in seiner Intensität beinahe giftig wirkt. Um eine Formensprache aus der Farb- und Oberflächenvielfalt unter Wasser abzuleiten, bedient sich Henrik Hjort im Designprozess Ausdrucksformen der freien Kunst, allen voran der Malerei. Die Gemälde gehen den Objekten voraus und bestimmen ihre Ästhetik.
Damit die Kompositionen wie selbstverständlich heranwachsen, marmoriert er Leinwände, vernäht sie anschließend und lässt die Bilder den Mustern entspringen. Dabei wird ein Teil der Gestaltungsarbeit an Zufall und Prozess übergeben.
Der spielerische Umgang mit Gestaltung hat, in Form fein nuancierter Farben und eines Überflusses an Oberflächen, Einfluss auf die Möbel.
Henrik Hjort wurde 1991 in Frankfurt am Main geboren. Nach seinem Produktdesignstudium an der Kunsthochschule Berlin Weißensee, arbeitete er als Designer für Möbel und Wohnobjekte bei Atelier Haußmann. Mit der Gründung seines Studios bueropiot begann er 2022 seiner künstlerischen Arbeit zunehmend Einfluss auf den Entwurf von Produkten einzuräumen.
Die Ausstellung »60 MBSL« läuft bis einschließlich 29. August und kann wochentags mit einer kurzen Voranmeldung an info@ge59.space besucht werden.