Anlässlich unserer nächsten Ausstellung mit Werken von Yasmin Alt, Sebastian Biskup, Florian Japp, Alexander Klenz und Elisabeth Rosenthal laden wir herzlich ein zur
Vernissage
am 30. März 2023 ab 18:00 Uhr
Die fünf Künstler:innen bilden kein festes Kollektiv – sie kennen sich zwar schon lange, stellen in dieser Konstellation aber zum ersten Mal gemeinsam aus.
Was sie gemeinsam haben? Alle fünf arbeiten auf ihre Weise abstrakt. Sie beziehen sich dennoch immer auf unsere reale Welt und schaffen Erfahrungen, die zwischen Offenheit und Bestimmtheit wie auch zwischen Eindeutigkeit und Mehrdeutigkeit pulsieren.
Yasmin Alt
Yasmin Alt überführt skulpturale Stellagen aus verschiedenen Materialien in fotografische, bühnenbildartige Arrangements. Die fragilen, spannungsgeladenen Balancen der leuchtend farbigen geometrischen Assemblagen scheinen der Schwerkraft zu trotzen. In den großformatigen Fotokompositionen arrangiert sie gefundene, organische Elemente wie verschlungene Äste oder saisonales Obst und Gemüse, die den Bildern zeitliche Konnotationen verleihen. So werden fragile Zwischenzustände inszeniert, die neue Zeitlichkeiten eröffnen und zwischen Imagination und Anschauung vermitteln.
Sebastian Biskup
Die abstrakt anmutenden Muster in Sebastian Biskups Arbeiten speisen sich aus der Analyse vorhandener Bilder, seien es Porträts aus der Renaissance oder Werbeprospekte der Gegenwart. Biskup berechnet die Farbanteile der Vorlagen und entwickelt daraus die Parameter für seine gemalten Farbfelder und Tortendiagramme. Es ist erstaunlich, welche Vielfalt Biskups statistische Prinzipien erzeugen können. Seine Arbeiten sind ein Hybrid aus Diagramm und Bild und verwandeln das Formenvokabular der Moderne in eine indirekte, nahezu spurenlose Zeichensprache.
Florian Japp
Florian Japps Werke wirken auf den ersten Blick vertraut und erinnern an Alltagsgegenstände. Bei genauem Hinsehen offenbaren sie jedoch eine wohl dosierte Künstlichkeit. Die scheinbar funktionalen Objekte bestehen aus bunten Materialkontrasten wie schlichten MDF-Platten, bemaltem Karton, Stahl, Pappmache oder Keramik, kombiniert mit Tarotkarten, Lametta oder Tischtennisbällen. Japp nutzt für die Präsentation seiner Arbeiten in der GE59 auch unprätentiöse Alltagsorte wie einen Schreibtisch und führt uns so vor Augen, wie wenig wir die Gegenstände, die wir täglich sehen, tatsächlich begreifen.
Alexander Klenz
Alexander Klenz‘ künstlerische Handlungen folgen einem fortlaufenden Forschungsprozess. Er zeichnet jeden Tag auf ein 50 x 40 cm großes Papier. So ist im Laufe der Zeit ein umfangreiches Archiv entstanden, das als Erinnerungsspeicher und Werkkomplex zugleich dient. In den Zeichenkonvoluten vermögen wir wiederkehrende Konstellationen von geometrischen Formen, bewegten Bleistiftlinien, verdichteten Schraffuren und aquarellierten Flächen zu erkennen. Doch was sich wiederholt, ist nie gleich. Vielmehr erschaffen die seriellen Bildwelten unendliche Möglichkeiten und eine nicht enden wollende Vielfalt an Mustern, Verflechtungen und Anordnungen.
Elisabeth Rosenthal
Elisabeth Rosenthals künstlerische Praxis ist vielseitig und stellt traditionelle Kategorien in Frage. In der GE59 zeigt sie Bilder, die nicht im klassischen Sinne gemalt wurden, sondern aus übereinander gelagerten, pigmentierten Spachtelschichten entstehen. Anschließend werden diese Schichtungen in mehreren Schleifgängen wieder teilweise abgetragen und lackiert. Die plastische Bildkonstruktion erzeugt flirrende Farboberflächen und verleiht den Gemälden eine Tiefe und Dimensionalität, die die farbräumliche Entwicklung des Bildes wahrnehmbar macht.
Zusätzlich zu den Bildern wird Elisabeth Rosenthal zur Vernissage eine Performance unter dem Titel »HAUSSAMMLUNG« darbieten. Sie tritt seit 2008 mit ihrem Alter Ego Sailor-Single in einem Matrosenkostüm auf. Gern lässt sich Elisabeth Rosenthal von besonderen Autos zum Aufführungsort chauffieren – so auch diesmal in der GE59. Und aufgepasst: Die Gäste werden häufig in die Aufführungen einbezogen. Beginn ist 20:15 Uhr.
Wohl nie zuvor haben wir in einer Ausstellung so viele unterschiedliche Kunstformen, Medien und Künstler:innen zusammengebracht. Alle fünf verbindet ihr unkonventioneller Produktionsprozess, der Umwege geht, und doch nach vorne weist: »STRANGE FORWARD«.
Wenn Sie diese Ausstellung in der GE59, dem »Art-Work-Space« von HENKELHIEDL, erleben wollen: Noch bis zum 11. Mai 2023 ist Zeit dazu.
Sie finden uns in der Urbanstraße 116 in 10967 Berlin-Kreuzberg.